Praktische Vorüberlegungen

Das Spektrum der Instrumente reicht hier z.B. von der Nutzung von Aufgaben und Leistungserhebungen (z.B. Schulaufgaben) über Feedbackverfahren bis hin zur Selbstdiagnose durch die Schüler.
Systematisch Vorgehen
Damit diagnostisches Handeln sich nicht in eine Sammlung spontaner Eindrücke bzw. der Wahrnehmung zufälliger Ereignisse erschöpft, die kaum nutzbar im Sinne von Förderung sind, empfiehlt sich ein systematischer Ansatz. Systematisches Vorgehen hilft dabei, sich nicht zu überfordern: Die bewusste Planung der inhaltlichen, organisatorischen und zeitlichen Einbettung in den Schulalltag zeigt häufig bereits, was unter gegebenen Rahmenbedingungen eigentlich möglich ist, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wo Schwerpunkte gesetzt werden müssen und wo welche Ansprüche gestellt werden können. Systematisch vorzugehen heißt also nicht Vollständigkeit anzustreben, im Gegenteil: Bewusst eine Auswahl zu treffen, mit einem kleinen Teilbereich anzufangen, der in einen größeren „Plan“ eingebettet ist, macht den Anfang häufig leichter und gleichzeitig anschlussfähiger für weitere Schritte.
Kriterienorientiert vorgehen
Damit die Ergebnisse diagnostischen Handelns einer kritischen Prüfung standhalten können, wird hier kriterienorientiert vorgegangen. Dies heißt insbesondere, zur Situation passende Kriterien bewusst auszuwählen und bei dieser Auswahl im Laufe der Beobachtung oder Erhebung dann auch zu bleiben. So kann eine möglichst hohe Objektivität und Reliabilität der Einschätzung erreicht werden.
Vorteile dieser Vorgehensweise: Neben einem subjektiven Gefühl der „Sicherheit“, das im Wesentlichen auf stärkerer Transparenz bzw. Akzeptanz der Ergebnisse bei den Schülern beruht, stellen Lehrkräfte häufig fest, dass sie bei Anwendung kriterienorientierter Hilfen tatsächlich zu einer anderen, sich nicht immer mit dem „Bauchgefühl“ deckenden Einschätzung von Situationen bzw. Verhaltensweisen von Schülern kommen – sie sind in der Lage, etwas anderes zu „sehen“, einen anderen Blickwinkel zu erlangen, der sie auch bei der Reflexion des eigenen Unterrichts unterstützt und damit zur erfolgreichen Gestaltung ihres Unterrichts und zur „Zufriedenheit“ beiträgt.
Vorteile dieser Vorgehensweise: Neben einem subjektiven Gefühl der „Sicherheit“, das im Wesentlichen auf stärkerer Transparenz bzw. Akzeptanz der Ergebnisse bei den Schülern beruht, stellen Lehrkräfte häufig fest, dass sie bei Anwendung kriterienorientierter Hilfen tatsächlich zu einer anderen, sich nicht immer mit dem „Bauchgefühl“ deckenden Einschätzung von Situationen bzw. Verhaltensweisen von Schülern kommen – sie sind in der Lage, etwas anderes zu „sehen“, einen anderen Blickwinkel zu erlangen, der sie auch bei der Reflexion des eigenen Unterrichts unterstützt und damit zur erfolgreichen Gestaltung ihres Unterrichts und zur „Zufriedenheit“ beiträgt.
Keine Diagnose ohne Förderung!
Aus den Erfahrungen in der Grundschule lässt sich dieser wesentlicher Gesichtspunkt ableite, denn Schwierigkeiten bereitet hier weniger das Gewinnen geeigneter Informationen, als vielmehr die konsequente Umsetzung der Alltagsdiagnosen in die Förderarbeit bzw. Elternberatung – entsprechende Kommunikations- und Organisationsstrukturen sowie zeitliche Ressourcen für Besprechungen und För-dermaßnahmen sind hierbei die wesentlichen Einflussfaktoren. Dies gilt es bei der Planung bereits zu bedenken. Datenerhebung allein bringt wenig – Diagnose um ihrer selbst Willen ist zu vermeiden.
Kooperativ vorgehen
Diagnostisches Handeln ist keine Aufgabe, die einzelne Lehrkräfte allein bewältigen müssen. Erfahrungen zeigen, dass ein gemeinsames Vorgehen in der Schule viele Vorteile bringt und den Einzelnen entlastet. Ein gemeinsames Vorgehen erweitert die Perspektive des Einzelnen, schärft den Blick und gibt ihm Sicherheit. Die Verständigung über Kriterien und die Absprache von Verfahren im Kollegium unterstützt eine größere Nachhaltigkeit von Einzelmaßnahmen.
Grenzen von Diagnose
Diagnose ist allerdings kein Allheilmittel und hat auch Grenzen. Neben den augenscheinlichen Grenzen im schulischen Alltag – zeitliche, organisatorische und personelle Ressourcen – gilt es zu bedenken:
- Verhältnis von Aufwand und Nutzen!
- Bestimmungen des Datenschutzes einhalten!
- Es muss nicht alles erhoben werden, was möglich ist! Kein „gläserne Schüler“!
- Klare Unterscheidung zwischen pädagogischer Diagnostik und Entscheidungen z. B. über das Vorrücken!
- Verhältnis von Aufwand und Nutzen!
- Bestimmungen des Datenschutzes einhalten!
- Es muss nicht alles erhoben werden, was möglich ist! Kein „gläserne Schüler“!
- Klare Unterscheidung zwischen pädagogischer Diagnostik und Entscheidungen z. B. über das Vorrücken!
