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Schulversuch Gelenkklasse


Informationen zum Schulversuch:
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) wurde vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus beauftragt, den Modellversuch „Gelenkklasse an einer Grundschule“ wissenschaftlich zu begleiten. Der Modellversuch sollte   klären, ob Gelenkklassen an einer Grundschule ein pädagogisch sinnvoller Baustein innerhalb der erweiterten Übertrittsphase sein können bzw. inwieweit durch gezielte individuelle Förderung und Beratung ein aufsteigender Übertritt an eine weiterführende Schule ermöglicht werden kann (s. KWMBI Nr. 18/2010; S. 332).
Dadurch werden folgende Fragen beantwortet:
In wie weit ermöglicht die Gelenkklasse an einer Grundschule den aufsteigenden Übertritt an eine weiterführende Schule?
Werden in der Gelenkklasse an einer Grundschule mehr aufsteigende oder parallele Übertritte ermöglicht als nach der 5. Klasse an einer Haupt-/Mittelschule?
Hat die Tatsache, dass es sich um eine Klasse an einer Grundschule handelt einen positiven Einfluss auf die Motivation bzw. Lern- und Arbeitsweise der SchülerInnen?
Pädagogisches Konzept der Gelenkklasse an einer Grundschule und dessen Umsetzung

An der Grundschule in Erbendorf wurde im Schuljahr 2010/11 eine 5. Klasse eingerichtet, für die die Stundentafel der Hauptschule Jahrgangsstufe 5 galt und die nach dem gültigen Lehrplan der   5. Jahrgangsstufe Hauptschule unterrichtet wurde. Die Gelenkklasse wurde von einer Grundschullehrkraft unterrichtet und offiziell als Grundschulklasse mit entsprechend angepasstem Zeugnis geführt.

Darauf aufbauend wurden für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch Module entwickelt, die ein erhöhtes Anforderungsniveau auswiesen und sich an den Lehrplänen der 5. Jahrgangsstufe der Realschule und des Gymnasiums orientieren.
Der Lernfortschritt hinsichtlich dieses erhöhten Anforderungsniveaus wurde in sog. Masteraufgaben zusätzlich zu den Proben abgetestet. Die Masteraufgaben wurden separat bewertet und flossen in eine Verbalbeurteilung ein.

An der Grundschule Erbendorf waren im Schuljahr 2010/11 zwei 5. Klassen eingerichtet, die Gelenkklasse und eine gebundene Ganztagsklasse. Dies hatte Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Gelenkklasse. Da der Schulversuch „Gelenkklasse an einer Grundschule“ nicht im Rahmen einer Ganztagesklasse angelegt werden sollte, hatten die Eltern die Wahl, ihr Kind entweder in der Gelenkklasse oder in der Ganztagesklasse beschulen zu lassen. Da manche Eltern für ihr Kind keine Ganztagsbeschulung wünschten, ergab es sich, dass auch Kinder in die Gelenkklasse aufgenommen wurden, für die ein erhöhtes Anforderungsniveau jenseits ihrer schulischen Leistungsfähigkeit lag.
Zunächst wurden alle Schülerinnen und Schüler der Gelenkklasse mit Modulen mit erhöhtem Anforderungsniveau im Klassenunterricht unterrichtet. Nach einer Einführungsphase mit der Gesamtklasse erfolgte im Rahmen der unterrichtlichen Übung, Vertiefung und Anwendung eine leistungsmäßige Differenzierung. Im Laufe des ersten Schulhalbjahres wurde bis ca. Ende November jedoch deutlich, dass eine leistungsmäßig besonders schwache Schülergruppe von drei bis fünf Schülern große Lernlücken aufwies. Mit einer Einführung in die Lerninhalte der Module mit erhöhtem Anforderungsniveau war diese Schülergruppe leistungsmäßig überfordert, da elementare Lernvoraussetzungen fehlten. Nach entsprechender Elternberatung durch die Klassenlehrerin wurden diese Schülerinnen und Schüler daher von den Modulen mit erhöhtem Anforderungsniveau und den damit verbundenen Masteraufgaben befreit. In einer Differenzierungsgruppe wurden sie dahingehend gefördert, dass sie ihre individuellen Lernrückstände in Deutsch und Mathematik aufholen konnten. Alle übrigen Schülerinnen und Schüler erhielten weiterhin jeweils eine gemeinsame Einführung in die Module mit erhöhtem Anforderungsniveau. Das Ziel war, damit einen (aufsteigenden) Übertritt an eine weiterführende Schule zu ermöglichen.